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Weißt du, du tust mir weh.
Meine Augen kann ich schon lange nicht mehr öffnen, weil deine falschen Sätze an meinen Wimpern hängen.
Immer wenn ich lächle, knallst du mit der flachen Hand die Wahrheit auf meinen Bauch.
Du kritzelst den Himmel voll, voll mit deinen Lügen.
Dass ich wach bin, wenn du Nachts an meine Tür klopfst, um zu sehen, ob ich schlafe, merkst du nicht. Du denkst ich träume von brennenden Tannenbäumen und Vögeln.
Das denkst du.
Dabei träume ich von meinen Blutergüssen und deinen geschlossenen Augen.
Ich träume von dem Stern, den ich mir eines Tages ausgesucht habe, und der mir mit seinen Spitzen jede einzelne Stunde die Augen aussticht.
Ich habe auf dich gewartet, zehn Atemzüge lang. Du bist nicht gekommen. Du warst noch nie da.
Ihr nehmt mich aus. Hängt meine Zunge an die Wand, eingerahmt und lächelnd. Dann wundert ihr euch, weshalb ich stumm bin. Ihr dreht meinen Magen und kratzt mir den Rücken runter. An jedem einzelnen Knorpel stoppt ihr, um ein Herz einzuritzen.
Ich kotze Tränen, den ganzen Tag.
Ihr nehmt mich minus und addiert mich. Ihr schneidet meine Haare und reist meine Fingernägel ein.
Mit euren endlos langen Sätzen erwürgt ihr mich. Danke dafür. Ich wollte mich früher oder später sowieso erschießen.
Ich werde die Tür das nächste mal nicht mehr öffnen.
Ich werde niemanden mehr hereinlassen. In mein Herz, das doch so schnell trocknet.
Es wird nicht mehr lange dauern, glaube ich, vielleicht noch eine Schriftzeile lang, dann ist es aus Staub.
Ich hasse euch.
[In Liebe e.]
P.s.: Die Wunderkerze brennt nicht, und wird niemals brennen. Dass du es versucht hast, bis fünf nach 12, dafür möchte ich dir danken. Das gab mir zumindest für eine Nacht lang ein Stück Herzblut.
Es.ist.soweit.
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{Holt den Staubsauger}
Kleiner Knipsfrosch 13/01/2007 3:55