Lufthunger
Ich bin kreuz und quer durch ganz Süddeutschland gewandert, habe im Schwarzwald in Holzhütten genächtigt, bin zu Fuß, nicht nur auf Schusters Rappen, sondern auf nackten Sohlen in die Schweiz gezogen und habe oft statt einer Zimmerdecke auch nur den nackten Himmel über mir gehabt.
Als ich seßhaft wurde, war es nur dem äußeren Schein nach.
Nirgends hielt es mich lange, und wenn ich drei Monate in einer Stadt zugebracht hatte, trat ein Zustand von Lufthunger ein.
Berg und Gebirge zogen mich immer lebhafter an.
Ich war monatelang unterwegs, wie um die mir gemäße Landschaft zu suchen.
Zwischen meinem dreißigsten und vierzigsten Jahr bin ich in Italien von Stadt zu Stadt gezogen, aber alles Entzücken über die Schönheit, alle Sehnsuchtsbefriedigung konnte mich auf die Dauer nicht festhalten.
Nach einer Weile verlangte mich nach einem Wald, nach einer Wiese, einem Schatten gebenden Baum, ja sogar einem schweren Wolkenhimmel.
Der Süden rief mich, aber dem Norden war ich zu Eigen!
Jakob Wassermann
Benita Sittner 14/01/2024 22:39
....schöne verschneite Bergwelt....der Nebel macht es mystisch...Lufthunger....ja....gute Gedanken zum Bild....VLG Benita
Hellmut Hubmann 14/01/2024 19:38
Im ersten Moment bewunderte ich die Fotografin für ihre Leistung vor dem Auslösen. Erst etwas später erinnnerte ich mich und fand es bestätigt:die vielen Zitate, die die schönen Fotos oft begleiten.
Die Bewunderung für landschaft und Foto bleibt, auch wenn der Berg den Blick auf die Landschaft versperrt.Das ist im Norden mit dem meist flachen Wasserland anders.
;-)Da kann der Blick bis zum Horizint eilen, manchmal auch ein Stück dahinter.