Meine mit 5,6 mm bisher kleinste Wespenbienen-Art: NOMADA FLAVOGUTTATA

Meine mit 5,6 mm bisher kleinste Wespenbienen-Art: NOMADA FLAVOGUTTATA

Sie flog am 15.4.2016 im Garten mit überwiegend trocken-sandiger Erde.
Die Wirtsbiene dieser Wespenbiene habe ich nicht herausgefunden; die Nomada sieht man viel häufiger mit ihrem langsamen Suchflug - oder wie hier sitzend - auf dem Feld als ihre Wirte.
Es wird wohl ein Weibchen* sein, da es Nester von anderen Wildbienen suchte, in die es sein Ei legen wollte.
Woher ich die genaue Größe der Biene weiß? Ich habe mir das Steinchen, auf dem sie saß, mitgenommen und gemessen - und anhand von drei Fotos mit je zwei Maßen des Steins sowie der Biene ihre Länge berechnet - kommt übereinstimmend auf ein Zehntel Millimeter hin ...
Das nützt aber für die Artbestimmung auf dem Foto wohl nichts bis wenig, wie ich nachgelesen habe - denn von den etwa 75 Nomada-Arten aus der Schweiz (die an Vorarlberg grenzt und deren Bestimmungsschlüssel** ich habe) kämen allein etwa 20 auf die Größe von nur 5-6 mm! (Nachtrag: Nach Verbreitungsgebiet und dort fehlenden entsprechenden Wirten bleiben 12 Arten übrig - und mit Bildvergleich von Einzelheiten hab ich im Ausschlußverfahren die Kleine doch noch bestimmt, siehe Titel! Hat einen ganzen Tag gedauert ...)
Und lediglich für das Wissen um die Art eine Sammlung zum Mikroskopieren anzulegen, bleibt aus Schutzgründen zu recht den Wissenschaftlern vorbehalten ...
Manchmal gelingt eine Artbestimmung vom Foto bei Kenntnis der Wirtsbiene.
Ich freue mich einfach an der Fotojagd, den Farben - und vor allem an der Beobachtung der so pfiffigen und spezialisierten, schönen Bienchen.
Und mach mir so meine Gedanken, wie kompliziert und langwierig die Evolution bis zu einer solch hohen Spezialisierung sein mag. Viele Wespenbienen haben ja nur eine einzige Wirtsbienenart, bei der sie parasitieren. Und die müssen sie zum genau richtigen Zeitpunkt finden und ihr Ei in ihrem Bau ablegen, wenn sie gerade verschwunden ist, um Pollen zu sammeln!
Ein großes Wunder der Natur! Und so anfällig, weil von vielen Umständen abhängig.

* Es ist ein Weibchen (es hat 12 statt - wie bei den Männchen - 13 Fühlerglieder. Zudem: Was hätte auch ein Männchen für eine Veranlassung, an Bauen der Wirtsbienen zu "lauern"??? Ein Männchen der (noch häufigen, da betr. Wirte und Blüten relativ unspezialisierten) Art - evtl. auch N. sheppardana/minuscula habe ich bei Regenstauf/Opf. am 1.5.2021 gefunden! Das war nun meine bisher allerkleinste Wespenbiene: 3,2 bis 4,5 mm nach dem Foto - Abb. folgt noch (Anm. v. 6.5.21)
** Amiet et al.: Fauna Helvetica, Bd. 5 (2007)

SCHÜTZEN WIR ALLE WILDBIENEN UND IHRE BIOTOPE!

Fund: Göfis/Vorarlberg (ca. 500 m), 15.4.2016

16.4.16 f