Nada en particular - Nothing special - Nichts Besonderes

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Tarahumarakind

Sonst fällt es mir so leicht, meine Gedanken in Worte zu fassen. Bisher kam ich von solch einer Fototour nach Hause und hatte einen klaren eigenen Standpunkt zu den Dingen, die ich gerade erlebt hatte … nicht in diesem Fall …

Ich tue mich schwer Gedanken und Momentaufnahmen in Worte zu fassen, weil sich mein „zivilisiertes Gehirn“ immer wieder einschaltet und mir zuruft: „Arme Menschen!“ Dann kommt die Erinnerung wieder und die emotionale Seite hält dagegen und sagt: „Glückliche Menschen im Paradies!“


All meine Eindrücke, die ich hier wiedergeben kann, sind natürlich subjektiv und Bruchstücke aus einem Bild…

Die Tarahumara sind immer noch ein „Naturvolk“. Die Christianisierungsversuche der Spanier haben nur bedingt funktioniert und sie haben sich eine eigene Religion geschaffen, die Riten und Bräuche ihres ursprünglichen Glaubens mit dem christlichen Brauchtum verknüpft.

Ihr Gott, Onoruame (weiblich und männlich zugleich), wird sich immer um sie kümmern, schließlich tanzen sie für ihn und bringen ihm hier und da eins ihrer Tiere zum Opfer.

Aus diesem Grundverständnis heraus scheinen sie auch solche Infektionen wie die obige nicht allzu ernst zu nehmen, denn schließlich wird sich Onoruame darum kümmern, wie er sich um alles kümmert.

Romayne Wheeler, der bei ihnen lebende Pianist, hält eine Salbe für sie bereit, die er von einem mexikanischen Arzt bekommen hat. „Es ist schwierig, sie davon zu überzeugen, dass es gut für die Kinder ist … ich rate ihnen die Salbe dreimal täglich aufzutragen. Am ersten Tag funktioniert es, am zweiten machen sie es nur noch zweimal und dann lassen sie es ganz sein. Du kannst es ihnen nicht verständlich machen …“