neugierige Eidechse

neugierige Eidechse

Zu diesem Bild muss ich unbedingt erzählen, wie es entstanden ist.

Ich beobachte diese kleine Eidechse in der Wiese. Natürlich merkt, sie dass, sie beobachtet wird. Da beginnt sie, ganz vorsichtig davon zu schleichen und verschwindet im Gras. Ich rühre mich nicht. Nur an den zitternden Grashalmen sehe ich, wo die Echse gerade ist. Sie schleicht hinter einen trockenen Farn. Dort schiebt sie sich durch nach unten und kommt dann unter ein paar trockenen Blättern wieder zum Vorschein – viel näher als vorher. Dann mustert sie mich eine ganze Weile. Das ist der Moment, wo dieses Foto entstanden ist.
Erst dann rennt sie plötzlich weg und versteckt sich.

Für mich wirft das ein äußerst interessantes Licht auf die Tiere:
Die Eidechse ist nicht einfach einem primitiven Reaktionsmuster gefolgt und ist geflohen. Sie hat die Situation abgeschätzt und ist zum Ergebnis gekommen, dass die Lage für sie beherrschbar ist.
Die Eidechse hat ganz planvoll versucht, sich vor mir zu verstecken und trotzdem näher an mich heranzukommen. Ich glaube nicht, dass das ein typisches Verhalten für Kleintiere ist.
Und das Wichtigste: Sie wollte offensichtlich wissen, was dort am Rand ihrer Wiese hockt und sie beobachtet. Das es ein (aus ihrer Sicht) riesiges Wesen ist, hat ihr nicht genügt. Sie hat sich angeschlichen um mich besser sehen zu können.

Wie es scheint, können Eidechsen deutlich klüger sein, als sie es nach Behauptung des Schulbiologiebuchs sein dürften.


Was mich außerdem noch interessieren würde: Ist das ein Männchen oder ein Weibchen? Bei Waldeidechsen kann ich das nicht unterscheiden.


Kleiner Hinweis: Das Bild ist wirklich in dieser Perspektive entstanden. Diese Wiese war an einem Hang, nach hinten im Bild ging es tatsächlich nach oben.