Burkhard Bartel


Premium (World), Stuttgart

Niemals wieder !

Dachau - der Name ist aus der deutschen Geschichte nicht mehr auszulöschen. Es ist das erste von den Nazis eingerichtete Konzentrationslager. Schon am 22. März 1933 wurden die ersten Gefangenen ins Lager gebracht. Das brutale Strafreglement für sie begann sofort. "Vernichtung durch Arbeit" war das Motto der Nazis. Eingelieferte Jüdinnen und Juden wurden am schlimmsten behandelt. Ab 1942 führten SS-Ärzte grausame medizinische Experimente an KZ-Häftlingen durch. Es gab Operationen zu Übungszwecken, Häftlinge wurden mit Malaria infiziert, auch wurden Experimente durch Unterkühlung gemacht, mit denen erprobt wurde, wie lange ein Mensch im eiskalten Wasser überleben kann. Über 200.000 Menschen aus 34 Ländern werden in den 12 Jahren in Dachau gefangen gehalten. Von den etwa 41.500 Menschen, die zwischen 1933 und 1945 ihr Leben verlieren, stirbt über ein Drittel im letzten halben Jahr des Krieges. Am 29. April 1945 befreien Einheiten der US-Armee das KZ Dachau. Den Befreiern boten sich Bilder des Grauens. Auf Eisenwaggons, die noch schnell aus dem Lager gebracht werden sollten, fanden sie etwa 2300 Leichen.

Für die Häftlinge gab es 34 Baracken (Blöcke). In jeder sollten ursprünglich 52 Personen untergebracht werden. Aber zuletzt mussten sich bis zu 2.000 Gefangene einen Block teilen. 1964 wurden alle Baracken abgerissen. Heute sind nur noch die Grundrisse zu erkennen. 1965 wurden zwei Baracken als Museum wieder aufgebaut.

Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg!" schworen sich die Überlebenden nach ihrer Befreiung.

Aber schon bald wollten viele Deutsche nichts mehr hören von der Nazi-Zeit. Das zeigte sich auch beispielhaft am Umgang mit dem KZ-Gelände in Dachau. Am 16. Januar 1948 beschlossen Vertreter aller Parteien im Bayerischen Landtag einstimmig: "Die Staatsregierung sei zu beauftragen mit der Militärregierung umgehend Verhandlungen aufzunehmen, um auf dem schnellsten Wege Lagerobjekte freizubekommen (in Dachau) zur Errichtung von Arbeitslagern für asoziale Elemente."
Dazu kam es dann aber nicht.

Erst am 30. April 1995, also 50 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau, besuchte ein bayrischer Ministerpräsident die Gedenkstätte.

NICHT VERGESSEN - NICHT SCHWEIGEN

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