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Russische Erde für deutschen Chef einer illegalen Fliegerschule?

Russische Erde für deutschen Chef einer illegalen Fliegerschule?

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Premium (World), Berlin

Russische Erde für deutschen Chef einer illegalen Fliegerschule?

[Invalidenfriedhof, Berlin-Mitte • 12. März 2023]

Flieger-General Hermann von der Lieth-Thomsen (10. März 1867 Flensburg – 5. August 1942 Berlin)
Sein Grab befindet sich in der "Flieger-Abteilung" neben Udet, Mölder und Richthofen.

Im Ersten Weltkrieg profilierte er sich zunächst als Luftschiffkommandant und Chef des Feldflugwesens.
Im August 1916 ließ er die ersten Jagdfliegerstaffeln nach der "Dicta Boelcke" aufstellen.
Ab November 1916 diente er als Stabschef beim Kommandierenden General der Luftstreitkräfte, von Hoeppner.
Für seine Verdienste um die neue deutsche Luftwaffe erhielt er u.a. den Orden Pour le Mérite.

Der Friedensvertrag von Versailles verbot es Deutschland, nach dem Krieg Luftstreitkräfte zu unterhalten.
1925 gründete die Reichswehr jedoch mit der Roten Armee eine geheime Fliegerschule in der Sowjetunion.
Thomsen, der seit 1924 die Außenstelle des Truppenamtes in Moskau leitete, wurde Chef der Fliegerschule.
Sein gleichgestellter russischer Partner wurde der Chef der Roten Luftflotte, Pjotr Baranow.
Hitler löste 1933 die "Kampffliegerschule WIWUPAL Lipezk" auf, die "Bolschewisten" waren jetzt Feinde.

Was bleibt? Eine Episode in der unheiligen deutsch-russischen Allianz.
Die kommunistische Sowjetunion hatte den Deutschen geholfen, illegal eine neue Luftwaffe aufzubauen.

Der Invalidenfriedhof ist immer wieder Treffpunkt für revisionistische Gestalten aller Couleur.
Wer hat da am Grab zum 156. Geburtstag Erde, möglicherweise aus Russland, gestreut?
Dies liegt nahe angesichts der zahlreichen Putin-Unterstützer, die sich in Berlin herumtreiben.
Die alten "Helden" werden oft von Veteranen in Bundeswehr-Parkas oder anderer Kleidung besucht.
2019 versuchten Nazis, Knochen und Uniformrelikte von Reinhard Heydrich auszubuddeln.

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Comentarios 12

  • anne47 13/03/2023 14:20

    Das lese ich allerdings auch zum ersten Mal, dass Sowjetrussland den Deutschen behilflich war, eine Fliegerschule zu betreiben, damals wohl noch unter Reichskanzler Wilhelm Marx, Zentrum. Wer hätte das gedacht.
    LG Anne
    • smokeonthewater 13/03/2023 16:21

      Russland war schon immer ein Terrorstaat. Nach innen gerichtete Repressalien unter verschiedenen Vorzeichen, nach außen verfolgte Kolonialisierung der angrenzenden Völker und Einverleibung geostrategisch wichtiger Regionen. Mit ein paar entspannten Phasen zwischendurch, aber am wichtigsten war und ist die Rolle als militärische Großmacht. Der Unterschied zu den USA ist, dass die keine Gebiete annektieren und nach innen einigermaßen demokratisch funktionieren.
  • ralf mann 13/03/2023 8:32

    Kaum zu glauben, was man an interessanten Zusammenhängen und Tatsachen erfährt. Aber wer sich etwas mit Geschichte abgibt, für den ist es nicht so neu.
    Aufschlussreich, was die Zeit der 20er und 30er in Deutschland angeht, waren für mich die 9 historischen Kriminalromane von Volker Kutscher, welche ich unlängst gelesen habe.
    Er beschreibt sehr gut, wie der Nährboden nach dem 1. WK für die Machtergreifung der Nazis vorbereitet wurde. Auch da las ich von der Hilfe der Roten Armee, bei der Wieder-Militarisierung von Deutschland.
    Zu letzterem in Deinem Text möchte ich erwähnen, dass auf unserem Tolkewitzer Friedhof bei einer Anzahl von Gefallenen-Grabmalen des 1.WK militärische Grab-Reliefs gestohlen wurden. Das sind offenbar Auftragsdiebstähle von Militaria-Sammlern.
    Das von Dir erwähnte hat natürlich einen anderen und aktuellen Hintergrund.
    Wichtige und aufklärende Präsentation von Dir! Gruß Ralf
  • homwico 13/03/2023 1:06

    Es wäre gesünder, man würde nicht so einen "Hype" um diese Sache machen. Für normale Sterbliche werden nach 10-20, vielleicht 30 Jahren die Gräber aufgelöst. Könnt man doch hier auch veranlassen.
    LG homwico
    • smokeonthewater 13/03/2023 12:54

      Der Invalidenfriedhof ist nun mal ein historischer Friedhof, wo Gräber von Personen der Zeitgeschichte weitgehend erhalten werden. Auf den Chef der geheimen Kampffliegerschule WIWUPAL Lipezk trifft das leider zu. Nur Gräber von Kriegsverbrechern wurden schon zu DDR-Zeiten gezielt eingeebnet und werden heute auch nicht wieder rekonstruiert oder markiert.
      LG Dieter