Silvester-Feuerwerk zum Jahresbeginn 2016: Sternentstehung im Orion-Nebel M 42/ M 43
Nach tagelangem Warten war es ausgerechnet in der Silvester-Nacht 2015/2016 soweit:
Erstmals wieder klarer Himmel und das erste Deep-Sky-Foto meiner neuen Canon EOS 760d konnte endlich, während wir nebenan Silvester feierten, angegangen werden ! :-)
In dieser Silvesternacht entstanden dann mit der 760 d in der Tat 12 Einzelbelichtungen mit ISO 800 und weitere 12 mit ISO 3200 zu je 70 sec Belichtungszeit vom berühmtesten aller Gas-Nebel, dem großen Orion-Nebel.
Auch exakt um 0 Uhr hatten einige Photonen dieses gewaltigen himmlischen Feuerwerks, die nach ihrer 1350 Jahre dauernden Reise mit Lichtgeschwindigkeit durch das All unterwegs gewesen waren, nun ihr Ziel erreicht, um genau in der Sekunde des Jahreswechsel 2015/2016 auf den Sensor meiner neuen Kamera einzuschlagen .;-)
Auch das 70 sec-Einzelbild, dessen Belichtung kurz vor 0 Uhr startete und damit genau über den Jahreswechsel entstand, ist natürlich in meinem Silvester-Orionnebel enthalten.
Für eine noch bessere Qualität im finalen Summenbild, und um das S/N-Verhalten meiner neuen Kamera noch besser zu erforschen, habe ich dann später, am 8. Jan, eine weitere Gelegenheit mit klarem Himmel genutzt und noch 12 weitere Einzelbelichtungen, diesmal mit ISO 6400 aufgenommen, und diese dem Summenbild hinzugefügt.
Am 21.Jan. entstanden dann noch mal weitere 37 Bilder zu je 70 sec.
Da in der Nacht schon wieder Vollmond war (und dieser gar nicht weit weg vom Sternbild Orion stand), wurden diese Aufnahmen am 21. Jan. jedoch mit dem 7 nm H-Alpha Filter durchgeführt und später lediglich dem Rot-Kanal im Summenbild hinzugefügt.
Da der Orionnebel als Sternentstehungszentrum recht kräftig im H-Alpha-Bereich Licht emittiert, konnte die S-/N Qualität des Summenbildes trotz des Vollmondes mit diesem sehr schmal-bandigen Filter noch mal etwas verbessert werden.
Das erste Deep-Sky Foto meiner EOS 760d hatte ich insbesondere auch deshalb mit Spannung erwartet, um einen Vergleich mit Fotos durchzuführen, welche ich in 2015 noch mit meiner alten EOS 40d
durchgeführt habe.
Ein solches Orionnebel-Foto mit der EOS 40 d aufgenommen befindet sich ebenfalls in meiner Sammlung hier in der FC. Die Aufnahmebedingungen (Teleskop, Belichtungszeit, Sensor-Temperatur) waren sehr vergleichbar zu den neuen Aufnahmen mit der 760d .
Fotos von anderen, deutlich lichtschwächeren Deep-Sky Objekten werde ich demnächst hier zeigen. Eine große S/N-Verbesserung der 760 d gegenüber der 40 d wird dort noch viel deutlicher ins Auge fallen ... :-).
Infos zum großen Orionnebel selbst: Die gigantische Wolke aus Staub und Gas ist ein junges Sternentstehungsgebiet, welches einen neuen Sternhaufen gebiert, ist ca. 20 ist 30 Lichtjahre groß und hat eine Entf. von ca. 1350 bis 1500 Lichtjahren zu uns.
(Das Silvesterfeuerwerk von diesem Jahr fand also eigentlich schon im 6./ 7. Jahrhundert n.Chr. statt. ;-) Ich bin aber ziemlich sicher, dass es noch lange weiter knallt ..., - habe aber heute noch nicht nachgeschaut, weil mal wieder Wolken davor sind ... ;-)
Die scheinbare visuelle Helligkeit des Orionnebels auf der Erde liegt bei 4,0 Mag und damit ist es für uns auf der Erde das hellste visuell sichtbare Deep-Sky Objekt überhaupt.
Infos: Aufnahme-Ausrüstung:
Teleskop: Cel. EHD 800, f= 2032 mm, f/10
Montierung: Cel. AVX
Kein Auto-Guiding, nur nachgeführt über AVX
Kamera: EOS 760d (unmod.), Filter: UHC-S, H-Alpha (7 nm)
Einzelaufnahmen mit UHC-S Filter:
12 x 70 sec, ISO 800
12 x 70 sec, ISO 3200
12 x 70 sec, ISO 6400
Gesamtbelichtungszeit mit UHC-S Filter: ca. 42 Minuten
Einzelaufnahmen mit H-Alpha Filter: 37 x 70 sec
Gesamtbelichtungszeit mit H-Alpha Filter: ca. 43 Minuten
Darks-Abzug , keine Flats, gestackt in Fitswork
Aufnahmedaten: 31.Dez.2015/01.Jan.2016, 08. + 21. Jan. 2016
loc: 53.4°n.Br., 310 m NHN
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