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Mr. Magoo 2


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Tex Döring

Tex Döring

spiel´s nochmal Sam.......................ehemm tschuldigung , ich meinte Tex
spiel´s nochmal Sam.......................ehemm tschuldigung , ich meinte Tex
Mr. Magoo 2

Wer von Jazz in Bamberg spricht, kommt um Tex Döring nicht herum. Tex Döring ist als wandelndes Geschichtsbuch eine Instanz.
Für sich hat Tex Döring aus seiner Herzensangelegenheit das Beste gemacht,
was einem Musikfreund passieren kann.
Vom Vater mit Jazzplatten
versorgt, entdeckte er früh sein Interesse für das, was
„ganz anders klang als die Sachen, die sonst zu hören waren.“
Meistens mittendrin im Geschehen, war er auch beim ersten öffentlichen Jazzkonzert, 9. November 1960, im Cafe Jäger selbst am Klavier dabei.
Im professionellen Musikgeschäft blieb er indes, wie viele, eine Randfigur, und zwar nicht nur,
weil er sich vom Kommerz verabschiedete, sondern vor allem deshalb,
weil er hauptberuflich, als Gymnasiallehrer für
Chemie, Biologie und Erdkunde, einen anderen Weg einschlagen sollte. Ein Leben mit Musik, ohne professionelle (De-)Formation, dafür als echtes Unikum.
Was Tex, Jahrgang 38, in der Sammlung Döring an Memorabilien zusammengetragen hat, macht das Kernstück der Bamberger Jazz-Geschichte aus.
Frühe Anfänge datieren auf das Jahr 1926, der Gründung der
„Schützen-Kapelle“, unter anderem durch Tex Dörings Vater.
Fesch gekleidet waren die Musiker schon damals.
Anzug und Krawatte gehörten dann auch in den 50er Jahren zum Erscheinungsbild. Es waren lange Jahre mit vielen technischen und
politisch bedingten Einschränkungen.
Wer in Ami-Clubs etwas anderes als Schlager hören wollte, amateurhaften Jazz oder auch furchtbaren Hillybilly, brauchte einen Musikerausweis.
1958 brachte für Tex und die Seinen die Wende. Sie
erhielten einen Musikerausweis und schon bald einen Monatsvertrag für erste Gigs.
Die Auftritte in vielen, heute verblassten Stätten, in denen damals, nicht öffentlich, neben Schlagern auch gejazzt wurde -
der Ruderclub, das Elefantenhaus, das La Paloma und die eigentliche Keimzelle, das Cafe Jäger – boten hervorragende
Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, Noten zu erhalten, Tortenstücke abzusahnen oder auch, wie bei einer zufälligen, ungewollten Begegnung von Tex, im Hinterzimmer plötzlich mit vier nackten Frauen, Stripperinnen, zusammenzutreffen.
Aufregende Tage begannen.
Die Musik wandelte sich vom Swing zum Be Bop. Im nahen Nürnberg (Messehalle) konnte man in nur einem Jahr, 1960,
jeweils für ein paar Mark die Jazz-Helden der Zeit hören
– Miles Davis, John Coltrane, Lee Morgan,
Wayne Shorter, Oscar Peterson, Stan Getz, Ella Fitzgerald.
Die Zeit war reif für das erste Bamberger Jazzkonzert mit Einheimischen.

Text von Oliver van Essenberg

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