Was bleibt? [Abschied von Otzenrath] Imagen & Foto | reportage dokumentation, zeit geschichte, deutsche zeitgeschichte Fotos de fotocommunity
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Die fotografierende Person ist ein gutes Element, das eben zu erzählen versucht, was war. Vierzig Jahre später sitzt dann vielleicht wieder eine Person dort und schaut auf das Quadratkilometer große Restloch, dass in wiederum einigen Jahrzehnten später dann zu einem See geworden sein soll...
Stimmt, durch Neu(K)Otzenrath bin ich auch kürzlich mal gefahren. Sorry wegen dieses Wortspiels, das mir bei Alt-Otzenrath nie in den Sinn gekommen ist. Schrecklicher, als diese Ansammlung kleinbürgerlicher architektonischer Belanglosigkeiten geht es kaum. Aber: hätte man nicht die Chance gehabt, einen Ort entstehen zu lassen, der einem städtebaulichen Konzept folgt, statt sinn- und planlos 'Traumhäuser' in die Landschaft zu knallen, die von Menschen erdacht wurden, denen es anscheinend zum Grossteil um Repräsentation, Sauberkeit und Ordnung geht?
Übrigens finden sich derartige Retorten-Siedlungen auch anderswo: vor einiger Zeit hatten meine Frau und ich ein altes denkmalgeschüztes Kesselhaus in Düren ins Auge gefasst, das wir restaurieren wollten. Wir haben es nicht getan, weil das Umfeld aus sterilen Standard-Einfamilienhäusern besteht, schön säuberlich mit Bürgersteigen, Koniferenhecken und quadratkilometergrossen Hundeknochen-Garagen-Vorhöfen, damit die Reifen von Papas Geländewagen nicht schmutzig werden.
Gruss Harald
Mein Solingen ist auch nach dem Krieg total zerstört worden. Ich hätte es gerne mal gesehen wie es war. Denn es war wunderschön.
Aber trotzdem sind Dinge geblieben. Flussläufe, Täler, Wiesen, Bäume. Und auch der Rhein fließt noch durch Düsseldorf. Ich war in Neu-Otzenrath...ich habe dort kein Bild gemacht. Es lohnt nicht. Alles ist neu. Aber es fließt dort kein Wasser. Es gibt keine natürlichen Hügel, nicht mal auf Kaugummi klebt auf dem Boden.
Die Wehmut kann ich gut nachvollziehen.
Aber: was ist von meiner Heimat Düsseldorf Oberbilk geblieben, was wurde aus dem Heimatdorf meiner Mutter 'Giershagen', was ist von meiner Wahlheimat Alsdorf geblieben ... usw....
Gruss Harald
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Franz-Josef Wirtz 21/03/2007 9:33
Die fotografierende Person ist ein gutes Element, das eben zu erzählen versucht, was war. Vierzig Jahre später sitzt dann vielleicht wieder eine Person dort und schaut auf das Quadratkilometer große Restloch, dass in wiederum einigen Jahrzehnten später dann zu einem See geworden sein soll...Agfa Scala 17/03/2007 22:37
das ist klasse geworden ... auch wenn das eine traurige sache ist ...gruß uli
Harald Finster 17/03/2007 21:41
Stimmt, durch Neu(K)Otzenrath bin ich auch kürzlich mal gefahren. Sorry wegen dieses Wortspiels, das mir bei Alt-Otzenrath nie in den Sinn gekommen ist. Schrecklicher, als diese Ansammlung kleinbürgerlicher architektonischer Belanglosigkeiten geht es kaum. Aber: hätte man nicht die Chance gehabt, einen Ort entstehen zu lassen, der einem städtebaulichen Konzept folgt, statt sinn- und planlos 'Traumhäuser' in die Landschaft zu knallen, die von Menschen erdacht wurden, denen es anscheinend zum Grossteil um Repräsentation, Sauberkeit und Ordnung geht?Übrigens finden sich derartige Retorten-Siedlungen auch anderswo: vor einiger Zeit hatten meine Frau und ich ein altes denkmalgeschüztes Kesselhaus in Düren ins Auge gefasst, das wir restaurieren wollten. Wir haben es nicht getan, weil das Umfeld aus sterilen Standard-Einfamilienhäusern besteht, schön säuberlich mit Bürgersteigen, Koniferenhecken und quadratkilometergrossen Hundeknochen-Garagen-Vorhöfen, damit die Reifen von Papas Geländewagen nicht schmutzig werden.
Gruss Harald
Kerstin Ehmke-Putsch 17/03/2007 7:25
Mein Solingen ist auch nach dem Krieg total zerstört worden. Ich hätte es gerne mal gesehen wie es war. Denn es war wunderschön.Aber trotzdem sind Dinge geblieben. Flussläufe, Täler, Wiesen, Bäume. Und auch der Rhein fließt noch durch Düsseldorf. Ich war in Neu-Otzenrath...ich habe dort kein Bild gemacht. Es lohnt nicht. Alles ist neu. Aber es fließt dort kein Wasser. Es gibt keine natürlichen Hügel, nicht mal auf Kaugummi klebt auf dem Boden.
Harald Finster 16/03/2007 22:31
Die Wehmut kann ich gut nachvollziehen.Aber: was ist von meiner Heimat Düsseldorf Oberbilk geblieben, was wurde aus dem Heimatdorf meiner Mutter 'Giershagen', was ist von meiner Wahlheimat Alsdorf geblieben ... usw....
Gruss Harald