Weshalb das Huhn über die Milchstraße rannte

Weshalb das Huhn über die Milchstraße rannte

In der Nähe des Eta-Carinae-Nebels, hier noch weiter herausgezoomt und nur noch mit 85mm Brennweite zu sehen, befindet sich der Running Chicken Nebel, links oben im Bild, gut 6000 Lichtjahre von uns entfernt, eingebettet in die Milchstasse im Gebiet Centaurus. Beide Nebel sind intensive Sternentstehungsgebiete, das dumme Huhn, wie Walter sagen würde, wird jedoch in der Nähe eines so strahlenden Himmelsjuwels wie Eta Carinae gerne übersehen. Aber keine Sorge, Gefahr, dass es unter den Großen Wagen gerät, besteht nicht.

Einer der ersten, der dann dennoch genauer hinsah, war der Astronom Thackeray. Er entdeckte im rennenden Huhn ein paar dichte, dunkle Nebel, heute allgemein als Bok Globulen bezeichnet. Innerhalb dieser Globulen erreichen die kosmischen Staubmassen durch Reibungsverluste die kritische Dichte, die notwendig ist, um einen neuen Stern zu zünden. Und genau das ist in beiden Gebieten schon haufenweise passiert.

Die Frage, weshalb das Huhn über die Milchstraße rannte, werden wir wohl nicht klären können, dafür eine interessante andere: Es fällt auf, dass die Milchstraße eine grünliche Färbung aufweist. Nun gibt es aber bekanntlich keine grünen Sterne, allenfalls gelbe wie unsere Sonne. Die Erklärung ist eine für unsere Milchstraße in diesem Gebiet typische Mischung als alten und jungen Sternen, die zu diesem Farbton führt.

Aufnahme mit Nikkor 85mm f/2.8, abgeblendet auf f/4, EOS20Da, 36x120s, ISO800, Farm Hakos / Namibia, Ende Mai 2011, Logarithmische Helligkeitsskalierung, Digital Development Process Filter (log DDP) und Histogrammvorgabe

Zum rennenden Huhn IC2944 siehe auch:
http://thewillion.files.wordpress.com/2011/10/runningchicken-235x300.jpg http://earthsky.org/space/ruby-red-image-of-the-running-chicken-nebula http://i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/01484/running-chicken_1484348i.jpg