Chloraea magellanica (4194)
Die Porzellan-Orchidee (Chloraea magellanica) gilt in Chile als eine der schönsten. Sie ist auf die ariden Gras- und Steppengebiete im Südwesten Patagoniens und Feuerlands beschränkt. In den Anden steigt sie nicht höher als 2.500 m, wächst aber ansonsten auch an extrem kalten Standorten; Gebiete, in denen sich der Boden für längere Zeit erwärmt, meidet sie strikt. Ihre Blütezeit reicht – je nach Standort – von der Schneeschmelze im September bis in den Dezember. Die Pflanze erreicht im Windschatten Höhen von bis 60 cm, in windexponierten Gebieten sind die Stengel hingegen oft so kurz, dass die bis 8 cm großen Blüten den Boden berühren. Mitunter tritt sie in größeren Kolonien auf.
Die Blüten verströmten keinerlei Duft, dafür hat sie reichlich an optischen Reizen zu bieten, um Insekten als Bestäuber anzulocken. Jedoch sind die bisherigen Kenntnisse zu den Bestäubern patagonischer Orchideen außerordentlich spärlich. Chloraea scheint aber nur von sehr wenigen Insektenarten und zudem mit sehr geringer Besuchsfrequenz angeflogen zu werden. Beobachtet wurden zwei Arten der Gattung Halictus (Fam. Furchenbienen) und eine Colletes-Art (Fam. Seidenbienen). Sie scheint daher sehr empfindlich für Störungen des Bestäubungssystems zu sein, d.h. wenn die Interaktion von Pflanze und Bestäuber abreißt. Da sie sich auch nicht vegetativ vermehren, kann es zumindest einen geringen Gewinn bringen, dass sie selbstkompatibel sind.
Die Gattung Chloraea enthält derzeit (2015) 52 Arten, von denen 37 in Chile und Argentinien gefunden wurden. Sowohl die innere als auch die äußere Systematik der Gattung sind noch immer in Diskussion.
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