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Privatspähre

http://www.fotocommunity.de/blog/agora-bilddiskussion-intensiv

Wichtig:

Hier werden destruktive und/oder verletzende Anmerkungen gelöscht. Wir bitten darum, die Diskussion aufs Bild zu fokussieren und persönliche Streitigkeiten genauso wie irgendwelche Vermutungen über den Bildautor, aus der Diskussion herauszulassen.

1. Das Foto darf noch nicht in der fotocommunity veröffentlicht worden sein
2. Der Fotograf bleibt bis zum Schluss anonym und darf sich erst in einem Schlusskommentar äußern, den er an uns (Bilddiskussion_Intensiv@fotocommunity.net) vorher sendet.
3. Bitte teile uns direkt mit, ob Du als Fotograf ( UserID) nach der Diskussion genannt werden möchtest.
4. Beschreibe, warum Du das Foto genau so aufgenommen hast. Welche Idee steht dahinter?

Comentarios 16

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  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 10/11/2017 19:11

    Der Fotograf Harja Waldaz schreibt:

    "Mein Foto hat offensichtlich Emotionen geweckt, positive wie negative, und zu einer lebhaften Diskussion geführt. Damit hat es seinen Zweck erfüllt und ich bedanke herzlich bei allen Teilnehmern. Soweit Betrachter auf dem Foto ein "großes, schwarzes Loch" sahen oder es ihnen "fotografisch zu zweidimensional" war, empfehle ich die Überprüfung der Bildschirmeinstellungen (Helligkeit / Winkel des Monitors zum Betrachter) und des Umgebungslichtes. Auf meinen (kalibrierten) Monitoren ist der Raum hinter dem Primaten zwar dunkel aber durchaus erkennbar. Das gilt auch für den (nicht kalibrierten) Monitor an meinem (beruflichen) Arbeitsplatz."
  • Dr. Labude 07/11/2017 11:08

    Erstaunlich, wie viele Fettnäpfchen man mit einem Bild erwischen kann!

    Ich finde das Bild gelungen und ich glaube, die Rezeption hier wäre mit folgendem Text anders gelaufen:

    "Universal Soldier"
    Menschen werden auf dem Schlachtfeld geopfert. Tiere im Zoo oder im Zirkus. Nein, wir wollen Tiere nicht vermenschlichen. Aber stellen wir uns den Menschenaffen als Soldat im Unterstand vor, vielleicht bei Verdun oder Khe Sán. Mit der an Gewissheit grenzenden Angst davor, hier sterben zu müssen?
    Das Bild stellt die Kreatur als Rembrandt'sches Portrait vor. Dunkel, verwittert, Schattenreich. Und im verschnörkelten Goldrahmen, der doch nur Holz ist, ein Elend in feinster Chiaroscuro."

    Wenn du dann noch die Kontraste ein bisschen hochfährst und die Belichtung auf dem Gesicht ein bisschen anhebst, landet das auf der Startseite.
  • T. Schiffers 05/11/2017 20:00

    sehr gut behütet...!,-) tino
  • Florian Ruf 05/11/2017 9:54

    Ich lass mal den Affen außen vor und versuche mich, dem Bid aus fotografischer Sicht zu nähern. Der Orang Utan stellt das Hauptmotiv dar - das setze ich jetzt mal voraus. Das ist auch gelungen dargestellt. Der Affe nach ganz rechts gesetzt, dahinter noch leicht zu erkennen der Bretterverschlag - gute Blendenwahl. Die Schärfe stimmt, die Farben gefallen. Soweit so gut.
    Was mich aber unendlich stört ist der sich mir nicht erschließende und auch an allen vier Seiten abgeschnittene Holzrahmen. Das macht für mich das Bild zu einem ausgeschnittenen Katalogbild - das haben wir als Kinder immer gerne gemacht. Mit einem Stück Papier ist der Rahmen am Monitor schnell verdeckt und das Bild erhält sofort eine völlig andere Wirkung. Am Titel gibt es m.E. nichts zu mäkeln - das ist ohnehin immer eine Entscheidung des Fotografen - und Privatsphäre mag dies ja auch darstellen, wir wissen es nicht, weil wir nicht wissen, wie Primaten ticken. Zu glauben oder zu interpretieren. wie es dem Dargestellten tatsächlich geht ist ohnehin nur ein Konstrukt unserer Fantasie.
    @mia taugts vor dem Schreiben lohnt sich ein Blick ins eigene Portfolio.
  • _visual_notes_ 04/11/2017 20:42

    Das Thema des Bildes wirft Fragen auf: Hat ein Tier eine Privatsphäre? Darf man diese einfach mittels eines 150-600 mm Teles stören?

    Lieben wir Zoos und gehen zu Fotografieren dorthin, kaufen wir vielleicht extra ein 600 mm Objektiv, um den Tieren besonders nahe zu kommen?

    Oder hassen wir Zoos, weil dort Tieren ihre Würde genommen wird?

    Beim Betrachten des Fotos und Lesen der Kommentare kommt mir ein bekanntes ZItat von Sebastião Salgado in den Sinn: “You photograph with all your ideology.”

    Bei Salgado werden provokante Fotos in krasses Schwarz-Weiß umgewandelt, dazu bekommt ein Buch bei ihm einen krassen (manchmal biblischen) Namen: "Genesis", "Exodus".

    Dieses Foto hier ist offenbar in Farben und Kontrasten weitgehend original gehalten, ohne Verfremdungen, und der Titel ist nicht so reißerisch. Wollte man eine kritische Reportage im Salgado-Stil verfassen, hätte man das machen können: "Sündenfall" oder "Inferno" oder "Apokalypse".

    Wo in der fc die Latte für Zoofotos liegt, definiert wohl "hadsam":
    http://www.fotocommunity.de/fotograf/hadsam/1866249

    Der kommt den Tieren viel näher. Die Farben und Kontraste sind viel kräftiger als die in diesem Bild, auch der Ausdruck der Tiere ist viel deutlicher. Dieses Bild hier wirkt im Vergleich dazu eher wie ein schüchterner Erstversuch. Vielleicht ist der Bildautor sich seiner Rolle selber nicht so sicher.

    Mich erinnern Zoofotos wie dieses an Fotos, die Fotografen in Japans oder Koreas U-Bahnhöfen machen. Geschundene, traurig oder apathisch dreinblickende Wesen auf dem täglichen Horrortrip zur Arbeit.
    • elstp 05/11/2017 10:54

      Film ‚Das Salz der Erde‘, 2014 von Wim Wenders und Julian Salgado
      Aussage am Schluss: ‚Die Zerstörung der Welt ist umkehrbar.‘

      Nachdem Salgado Jahrzehntelang die Brutalität des menschlichen Umgangs mit- und untereinander dokumentarisch verarbeitet hat, kommt er mit seinem Projekt ‚Genesis‘ zu dem Schluss, dass die Zerstörung der Welt umkehrbar ist. Ich glaube das auch:

      Das Buch Genesis im Alten Testament beschreibt(!) das Bemühen von Menschen, die Welt kontrollierbar zu machen, indem Beobachtungen verallgemeinert werden zur Regelhaftigkeit, zu Vorschriften und zu als Gesetz zu verstehenden Geboten. Ein fester Bestand von Schuldgefühlen, manifestiert durch die Religionen, ist die Folge - und behindert so eine Umkehr der Menschheit zu einem Miteinander anstelle von Streben nach Macht und Maximierung und Völkermord. Wenn die Ursache unserer Behinderung, die Sucht nach Kontrolle, verstanden ist, kann an ihrer Beseitigung auch gearbeitet werden.
  • Ha Sch55 04/11/2017 18:01

    Dieses Foto macht mich betroffen und wütend.
    Betroffen, weil ich die Hilflosigkeit und Einsamkeit dieses Lebewesens spüre.
    Wütend, weil er in einer dunklen Zelle in Einzelhaft dahin vegetiert.

    Die Kuscheldecke und der übergestülpte Eimer machen mir eher den Eindruck einer Schutzkleidung / Rüstung, um sich vor den Gaffern zu verstecken.
    Und der Blick ist vielleicht auf seine Vergangenheit, damals noch in Freiheit, gerichtet.
    Den Titel fasse ich zynisch auf:
    wo gibt es in einem Käfig im Zoo denn Privatsphäre?
    Nach artgerechter Haltung sieht das Bild nicht aus.
  • shinkotora 04/11/2017 15:00

    (Für mich ~) Eine starke und durchdachte Aufnahme.
    Da ich selbst gerne in Zoos photographiere, weiß ich, daß viele Tiere deutlich mehr als nur Fressen und Schlafen im Sinn haben. Möglicherweise machen aber gerade Orang-Utan die Umstände der Gefangenschaft besonders zu schaffen. So zumindest mein flüchtiger Eindruck, da ich die Menschenaffen selten besuche...

    Einer der Gründe, warum ich in diesem Forum pausiere, ist die scheinbar mangelnde Bereitschaft mancher Bildschaffender über den Tellerrand hinauszuschauen - so jedenfalls meine Interpretation des despektierlichen "zooknips etc." weiter unten im Besonderen und die vorherrschende Art der Kommentierung hier in der Agora im Allgemeinen.

    Andererseits lohnt der gelegentliche Besuch offensichtlich. Danke fürs Zeigen!
  • elstp 04/11/2017 13:23

    Der Autor beschreibt die Situation im Zoo, die Holzhütte, die weit offen ist, und ein Wetter, bei dem auch ein Mensch Schutz suchen würde.
    Das Verhalten des Orang-Utans wirkt auf mich wie eine von ihm als ungefährlich empfundene Situation, und sie will mir auch nicht das Verhalten von uns Menschen gegenüber der Tierwelt auf den Prüfstand führen.

    Das Bild zeigt eine das menschliche Leben nachahmende Situation, auch Menschen sitzen gern mal am Fenster und schauen dem zu, was draußen vor sich geht.
    Das Gesicht des Affen wird von seinem ‚Hut‘ und ein bisschen auch (auf der linken Seite) von seiner Kuscheldecke eingerahmt, aber alles übrige wollige ist sein Orang-typisches Fell. Seine weitere Umgebung entzieht sich dem Blick des Betrachters; das als Rahmen dienende Fenster schafft so tatsächlich den Eindruck von Privatsphäre.

    Was der Affe gerade sieht, was er fühlt, das ordnet der Betrachter dem Raum zu, und es sind die Gefühle des Betrachters, die die Geborgenheit wünschen, die Zurückgezogenheit in einen Raum, in dem man, am Fenster sitzend, die Vorgänge oder die Stille der Außenwelt nicht mehr an sich heran lassen muss. Und es ist der Betrachter, der nach Gedanken fragt - warum auch nicht, wenn er sich anstelle des Affen dort aufhalten würde, dann würden seine Gedanken vermutlich spazieren gehen.

    Wir haben uns angewöhnt, nur formulierte Eindrücke als Gedanken zu betrachten, das können Tiere nicht; aber ob es nicht nur die fehlende Sprache ist, die Tiere daran hindert, Schlüsse zu ziehen, Lösungen zu finden?
  • twelve_pictures 03/11/2017 21:39

    Wozu die zusätzliche Information, dass die Hütte auf Stelzen im Freigehege steht und nach links und vorn offen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn es für des Bild wichtig wäre, dann hätte es gezeigt werden müssen. Wir sind hier in eine Foto Community und nicht im Zirkel schreibender Arbeiter.
    Ansonsten würde ich, wäre ich bei PETA, dieses Bild als Grundlage für eine Anti-Zoo-Aktion kaufen. Schlimmer kann man ein Zootier nicht darstellen.
    Ich weiß nicht, was der Orang denkt aber dass der Fotograf zu wenig gedacht hat, ist offensichtlich.
  • Viola C. Petz 03/11/2017 19:56

    Was denken Tiere?
    Obwohl ich meinen Hund sehr gut kenne, weiß ich nicht, was er denkt.
    Möglicherweise interpretieren wir zuviel.
    Ich glaube, es geht um Fressen und Schlafen und wenn es um mehr gehen sollte, müßte ich diese Situation auch gesehen haben.
    Das Foto ist eindrucksvoll - ich finde es aber schade, daß da so ein großes schwarzes Loch ist - man kann nicht sehen, was in diesem Raum noch ist. Mich persönlich stört das ein bisschen, denn dieses Gebäude wirkt auf mich nicht vertrauenserweckend.
    Und das Wetter kommt da auch noch dazu: Kälte, ist er das gewohnt??
    Bleibt für mich nur die Hoffnung, daß in diesem Zoo Fachleute sitzen und arbeiten,die nicht nur an Geschäft, sondern auch an Tierwohl denken.
    Viola
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 03/11/2017 18:35

    Der Fotograf schreibt:

    "Was denkt er gerade, der Orang-Utan dort, mit seinem Mörtelkübel über dem Kopf und der immer präsenten Kuscheldecke an der Seite? Gedankenverloren und träumend blickt er in die Ferne und sieht ein wenig traurig aus.
    So empfand ich die Szene im Zoo in Dortmund und so wollte ich es zeigen. Ob es mir gelungen ist, mag jeder selbst für sich entscheiden.

    Der Primat sitzt in einer Holzhütte, die auf Stelzen im Freigelände steht. Die Hütte ist nach links und nach vorne Offen. Es ist ein trüber, kalter Tag im Oktober 2017"

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