Sömmeltassä-Saga
Dieses besonders dekorative Kleinod stammt aus dem spärlichen Nachlass meiner Tante (links im Bild):
Bild und Text stammen aus dem Jahr 2006, der Titel dieser wahren Geschichte aus meiner Kindheit wurde von meinem Buddy Bernd geprägt. :-))
Sömmeltassä-Saga
Es begann wohl, als ich zur Kommunion ging. Immer, wenn von da an ein Festtag nahte, Weihnachten etwa oder mein Namenstag, dann konnte ich mich drauf verlassen, dass ich eine dieser sogenannten Sammeltassen bekam. Obertasse, Untertasse, Kuchenteller … jede davon in einem anderen Design, auch in anderer Form natürlich. Manche waren schlicht, in „modernen“ Mustern, andere mit verschnörkelten Blumenmustern, mit Goldverzierungen und cremeweißem Untergrund.
Wenn man damit den Tisch deckte, überlegte man schon genau, wem man welche Scheußlichkeit gönnte! Weitere Dekoration war eigentlich auf dem Tisch überflüssig, schön bunt wurde es allein durch die Sammeltassen.
Anfangs freute ich mich sogar noch dezent über diese Geschenke. Aber dann kam der Tag, der mein Verhältnis zu diesen Schmuckstücken der Tafelkultur entscheidend verändern sollte. Ich weiß nicht mal mehr, welcher Anlass es war, der mir die Nummer 11 in meiner Sammlung bescherte. Es kommt auch mehr auf die Worte an, die in diesem Zusammenhang fielen:
„Da ist das Dutzend ja bald voll, und du kannst heiraten!“ … Meine kindliche Seele war so tief getroffen! Wenn man das Dutzend voll hat, muss man heiraten?? Mehr konnte ich nicht denken. Panik machte sich von nun an breit, wenn ein Festtag nahte! Bitte, bitte, bloß keine Sammeltasse mehr!!! Ich bin noch sooo jung!
Irgendwie erledigte sich die Mode dann aber wohl von selbst, und es geschah nichts mehr in dieser Richtung! … Ach ja, geheiratet habe ich dann viel später doch noch! Die Sammeltassen stehen sicher immer noch bei meiner Mutter im Schrank!
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Die Geschichte ist alt, meine Mutter inzwischen tot.
Die Sammeltassen habe ich eingepackt, in den Keller gestellt, und natürlich nie wieder angerührt.
:-))
Zur zeitlichen Einordnung des Ganzen noch das:
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Ich „klebe“ das Bild nun in das Foto-Geschichten-Buch
Wer sich dazu äußern möchte, kann das gerne hier (oder auch dort unter dem Bild) tun.
Vielen Dank für das Interesse!
:-)
† Foto-Volker 19/12/2019 17:15
Bei der Haushaltsauflösung unserer Mutter wollte niemand die Sammeltassen haben.Ich habe sie dann einem Trödelladen überlassen.
VG Volker
Ruth U. 13/10/2019 19:35
Meine Mutter hatte auch jede Menge davon, das war damals wohl modern :-)) ich weiß gar nicht, wo die abgeblieben sind.Runzelkorn 13/10/2019 14:46
Für 'nen Polterabend bestens geeignet.Dorothee 9 13/10/2019 14:26
ich finde die sich spiegelnde Frau mit dem weißen Shirt auch gutKlacky 13/10/2019 13:31
Du hast nicht alle Tassen im Schrank, die zwölfte fehlt ehm.Starcad 13/10/2019 11:39
Die sind ja auch nicht für die Benutzung gedacht. Als Erinnerungsstück ist das doch sehr nett, solange daraus keine Sammelleidenschaft wird, ist alles im grünen Bereich.LG Marc
Mira Culix 13/10/2019 11:24
Ein Prachtstück. So etwas bekam ich nie.Ich habe später allerdings mal Mokkatassen gesammelt.