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Das Ende des Haferwahnsinns

Das Ende des Haferwahnsinns

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Klaus Tesching


Premium (World), hinter den sieben Bergen

Das Ende des Haferwahnsinns


Im Jahr 2025, als die Welt am Rande des ökologischen Abgrunds balancierte, hatten die Grünen eine glorreiche Erleuchtung: Pferde dürfen keinen Hafer mehr fressen. Der Grund? Raubbau am heimischen Hafer.

„Wir müssen die Natur schützen!“, riefen die Grünen Politiker lautstark. „Hafer ist ein knappes Gut, das wir Menschen viel dringender brauchen!“ Und so wurde das neue Gesetz verabschiedet, das Pferden verbot, auch nur ein einziges Körnchen Hafer zu fressen.

Doch die Grünen wären nicht die Grünen, wenn sie nicht sofort eine innovative, wenn auch völlig absurde, Lösung parat gehabt hätten. Der Umbau auf E-Pferde wurde vorgeschlagen. Man stelle sich das vor: Pferde, die elektrisch betrieben werden. Keine Haferkörner mehr, nur noch Steckdosen und Ladekabel. Man könne ja schließlich nicht immer hinter jedem Ross herlaufen und kontrollieren, ob es heimlich Hafer frisst, wurde argumentiert.

Das E-Pferd war die Zukunft! Natürlich gab es noch einige technische Probleme zu lösen, wie die Frage, wo genau man den Stecker beim Pferd anbringen sollte, aber Details waren noch nie ein Hindernis für großen Fortschritt.

Die Diskussionen gingen weiter, und bald schon kam ein weiterer genialer Vorschlag auf den Tisch: Hybrid-Pferde. Diese sollten mit einer Mischung aus Solarenergie und Biokraftstoffen betrieben werden. „Ein echter Kompromiss“, so die Politiker, die das Gesetz vorantrieben. „Die Natur wird es uns danken!“

Derweil auf den Haferfeldern breitete sich Ruhe aus. Der heimische Hafer, der einst in Mengen geerntet wurde, stand nun ungenutzt in den Feldern und wogte sanft im Wind. Bauern schauten ratlos auf ihre nun überflüssige Ernte und überlegten, ob sie nicht auch auf Solarenergie umsteigen sollten.

Die Welt war im Wandel, und der Hafer blieb stehen – ein Symbol für den heldenhaften Kampf der Grünen gegen die apokalyptische Zukunft. Und während die Pferde versuchten, sich an ihre neuen E-Leben zu gewöhnen, fragte sich der ein oder andere doch leise: „War das wirklich eine gute Idee?“

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