Der "Schatz des lieben Jungen"
Ergänzung von Runzelkorn
(2. Teil, wie immer als **Zitat** gekennzeichnet):
**Nacht fiel über Leopold. Mond und Sterne verzogen sich hinter wabernden Wolken.Tiefes Schwarz umgab den großherzigen Mützenmann. Irgendwo draußen in der düsteren Finsternis bellte kein Hund.
Forsch legte sich Leopold in die Riemen, ruderte verbissen, aber erfolgreich gegen den hastig fließenden Strom an und steuerte seinen morschen Nachen in die Mitte des Flusses.
Dort würde er die 144 wasserdichten Fässer, randvoll gefüllt mit fast allem Gold und noch
mehr Edelsteinen dieser Welt, die er mit dem Rest seines imposanten Vermögens erstanden hatte, für den Rest aller Tage auf den Grund des sagenumwobenen Rheins versenken.
Denn wenn er schon selbstlos all das Geld, das er so mühsam erworben hatte, einfach her gab,
so sollte doch auch ein wenig Ruhm auf ihn abfallen. Der „Schatz des lieben Jungen“, wie es sein ewiges Vorbild Willy Millowitsch ausgedrückt hätte, würde ab dem hoffnungsfrohen Morgengrauen die alte und falsche Mär vom Schatz der Nibelungen gründlich verdrängen. Und auch der Goldschatz von Dortmund würde nirgendwo mehr Erwähnung finden.
Millionen von fleißigen Schatzsuchern würden in zukünftiger Zukunft die Ufer des Rheins bevölkern
auf der Suche nach dem größten Schatz aller Zeiten.**
Nachdem Leopold, nicht ohne in sich hinein zu lächeln, sein Werk vollbracht hatte, kehrte er mit stolz geschwellter Brust heim und legte sich erschöpft zur Ruh.
Am nächsten Tag jedoch plagte den Wichtel die Unruh, und so fuhr er zurück an die Stelle, wo er in der Nacht den Schatz versenkt hatte. Was, wenn eines der Fässer sich zeigte? Was, wenn das Schimmern der Edelsteine im Sonnenlicht schon die ersten Neuigierigen angelockt hätte?
Doch der Rhein floss in ruhigem Lauf, so wie er es immer tat. Er allein störte sich nicht an menschliche Irrungen und Wirrungen. Nur ein paar vorwitzige Enten tauchten, um zu sehen, was die munteren Fischlein dort unten zu tuscheln hatten ...
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Dazu passend der Song "Pirate" von KASALLA
https://www.youtube.com/watch?v=kkiUUyIvZOo
Es ist etwa die Stelle im Lied, wo man das Piratenschiff sehen müsste:
Et weed verzällt se han ne Scheff jesinn
Dat kütt vun Zündorf in de Stadt erinn ...
Pirate, wild un frei
Dreimol Kölle Ahoi
Rette sich wer kann, mer lejen aan
Pirate, wild un frei
Dreimol Kölle Ahoi
Und där Dudekopp op unsrer Fahn
Hät en rude Pappnaas aan ..
:-))
Neydhart von Gmunden 08/10/2019 9:22
Moin. An dieser Stelle (Bild) und für die anderen "Stellen" (Bilder) sei folgendes gesagt:a) tolle Geschichten, die Du uns auch bildlich näher bringst, und
b) Kompliment, dass Du (noch) so tief runter kommst und vor allem auch wieder hoch !!!!
Anerkennende Grüße,
Neydhart
AnJa Fi 19/09/2019 15:28
Wenn der Rhein auch bald so wenig Wasser führt, wie die Elbe, taucht der Schatz schnell wieder auf!Runzelkorn 19/09/2019 7:44
Ein Hartbrandwichtel aus Köllemacht sich sündenfrei auf die Schnölle.
Er versenkte sein Geld,
wovon er gar nix behält.
Nun kommt er auch nicht in die Hölle.
Mira Culix 18/09/2019 10:11
Oh Mann! Ich hab grad gelesen:"Nachdem Leopold, nicht ohne in sich hinein zu lächeln, sein Werk vollbracht hatte, kehrte er mit stolz geschwellter Brust heim und legte sich erschöpft zur Ruth."
Was will ich mir damit sagen?
Heide G. 18/09/2019 9:32
ich geh kaputt -Starcad 18/09/2019 7:45
Schöne Geschichte. Dabei findet sich im Rhein ja sogar natürlicher Weise Gold, das von Goldwäschern seit langem gewaschen wird. Da ist es vielleicht ganz gut, wenn es jemanden gibt, der auch mal wieder etwas hinein schmeisst. So bleibt der Mythos des Rheingolds erhalten.LG Marc
Marina Luise 17/09/2019 21:39
Allein der Titel verdient ein Titel-Pro! :))))So süß auch Foto und Geschichte! :))
Ruth U. 17/09/2019 20:11
Da können wir nur hoffen, dass der Rhein im Zuge des Klimawandels nicht völlig austrocknet und so der Schatz zum Vorschein kommt, aber das wird sicher noch ein bisschen dauern, wer weiß, ob wir das erleben werden?