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In den Fängen des Wahnsinns

In den Fängen des Wahnsinns

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Denis Fischer - Raven-Art


Free Account, Garbsen, Niedersachsen

In den Fängen des Wahnsinns

Wer die ganze Geschichte sehen will und die bisherigen Bilder schaut mal hier (Facebook): https://www.facebook.com/share/p/wZK2W2qLdGMZEfwP/

Teil 6: In den Fängen des Eises und Wahnsinns: Fortsetzung des Tagebuchs

In einer klaffenden Wunde des Eises fand ich Zuflucht, eine Höhle, karg und kalt. Mein Zelt, mühsam errichtet, bot kaum Schutz vor dem Grauen der Nacht. Die Ereignisse des Tages lasteten schwer auf mir, ein Mahlstrom aus Angst und Verzweiflung. Stimmen in den Tiefen meines Verstandes flüsterten unheilvolle Botschaften, während mein Blick leer an die Decke des Zeltes starrte. "Zwei Tage noch", murmelte ich vor mich hin, "dann erreiche ich endlich mein Ziel." Doch ahnte ich nicht, dass dieser Traum einen furchterregenden Pfad offenbaren sollte, näher als ich es je zu hoffen wagte.

Als der Schlaf mich allmählich einlullte, fand ich mich in einem schwarzen Abgrund wieder. Stille umhüllte mich, undurchdringlich und erdrückend. Ich stolperte einige Schritte voran, bis mein Fuß gegen eine kalte Oberfläche stieß. Mit zitternden Händen tastete ich nach einer Lampe und erhellte damit den Raum. Zu meinem Entsetzen fand ich mich in meinem eigenen Arbeitszimmer wieder. An den Wänden, Zeugen vergangener Expeditionen, hingen meine Notizen und Karten, verblasste Erinnerungen an vergessene Schrecken.

Mit fiebriger Hast eilte ich zu meinem Schreibtisch, wo ein Buch lag, dessen Anblick mich erschauern ließ: Das Necronomicon, entwendet aus den verbotenen Hallen der Miskatonic-Universität. Das Buch aus gegerbter Menschenhaut, ein Relikt der schwarzen Magie, verfasst von dem wahnsinnigen Abdul Alhazred. Ich streckte meine Hand danach aus, doch als meine Finger die Haut berührten, verschwand das Buch in einem nebulösen Nichts.

Panik durchflutete meinen Körper, als ich mich plötzlich im Keller meines Hauses wiederfand. Vor mir stand eine Tür, alt und verwittert, und ein eisiger Schauer rannte mir über den Rücken. Denn ich wusste, was hinter dieser Tür lag, mein dunkelstes Geheimnis, meine vermaledeite Sünde.

Mit zusammengepressten Zähnen trat ich vor und öffnete die Tür. Sie quietschte leise in ihren Angeln, und ein widerwärtiger Gestank strömte mir entgegen. Vor meinen Augen erstreckte sich ein kleiner Raum, dessen Decke von Haken übersät war. Daran hingen die verwesenden Leichen von Frauen und Männern, deren Leben ich ausgelöscht hatte.

Auf dem Boden prangte das Symbol von Hastur, einer der großen Alten

Die Stimmen in meinem Kopf ertönten erneut, diesmal voller Häme und Spott: "Wir wissen, was du getan hast. Du kannst nicht entkommen." Gelächter erfüllte den Raum, und die Leichen selbst wandten ihre leeren Augenhöhlen mir zu, ihre verwesten Lippen verzerrt zu grässlichen Fratzen. Schwarze Flüssigkeit ergoss sich aus ihren Leibern und kroch auf mich zu, ein widerlicher Schleim, der aus den Wunden meiner Opfer sickerte.

Ich versuchte zu fliehen, doch die Tür war verschwunden. Eingeschlossen in diesem abscheulichen Kerker, war ich dem Schleim und den höhnenden Leichen ausgeliefert. Mit bestialischen Tentakeln umschlang er meine Beine und drang durch offene Wunden in meinen Körper. Ich spürte, wie er sich in mir ausbreitete, meine Organe zersetzte und meinen Verstand verdrehte.
Ein gleißendes Licht durchbrach die Finsternis, und Schnee wirbelte um mich herum. Unbeschreibliche Schmerzen durchzuckten meinen Körper, als mein Kiefer zerbrach und mein Körper sich grotesk deformierte. Mein Gesicht spaltete sich in zwei Hälften, mein Leib platzte auf, und ich erlebte jede Qual dieser Transformation bei vollem Bewusstsein.

In einem letzten Aufschrei des Wahnsinns ergoss sich das Grauen aus meinem Inneren, und ich verwandelte mich in etwas Unfassbares, etwas, das jenseits menschlicher Vorstellungskraft lag. Ein grotesker Wächter des Wahnsinns, geboren aus Sünde und kosmischem Schrecken.

In diesem Moment des Wahnsinns erwachte ich, durchnässt von kaltem Schweiß, mein Herz raste wie ein getriebenes Tier. Die Schrecken der Nacht hallten in meinem Kopf nach, ein Beweis des Grauens, das in meinem Inneren lauert. War es nur ein Traum, geboren aus den Strapazen der Expedition, oder hatte ich einen Blick auf die abgrundtiefe Wahrheit meines eigenen Wesens geworfen?

Ich weiß es nicht. Doch eines weiß ich gewiss: Der Pfad, den ich eingeschlagen habe, führt mich in die Dunkelheit, wo die Realität zerfließt und unbeschreibliche Schrecken lauern.

Und ich fürchte, es gibt kein Zurück.

Fortsetzung folgt...

Dies ist eines meiner Bilder aus dem Projekt "Lovecraft".

Ich arbeite derzeit an einer Serie von Bildern, die eine eigene Geschichte im Lovecraft-Universum erzählen. Diese Geschichte ist eine Nebenerzählung zu H.P. Lovecrafts berühmtem Werk "Mountains of Madness" (Berge des Wahnsinns).

Das Projekt besteht aus mehreren Bildern, die zusammen eine kurze, fortlaufende Geschichte über einen Forscher erzählen, der seinen eigenen Plänen folgt.

Nach und nach entwickle ich die Geschichte weiter und poste jeweils das dazugehörige Bild.

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