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Der Spuk von Ludlow

Der Spuk von Ludlow

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Horst Waschinski


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Der Spuk von Ludlow

In der Stadt Ludlow, versteckt zwischen flüsternden Legenden und dichten, geheimnisvollen Wäldern, sitzen die Kinder Sophie und Grace auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer. Ihr Zuhause ist ein altes viktorianisches Gebäude, das mit seinen knarrenden Dielen und ächzenden Leitungen Geschichten aus längst vergangenen Zeiten zu erzählen scheint.

Es ist ein verregneter Samstagabend, einer, an dem der Regen an die Fenster trommelt wie eine Einladung an alte Geister, ihr Spiel zu beginnen. Die Mädchen sind allein zu Hause, denn ihre Eltern sind essen gegangen und die erwartete Babysitterin hat abgesagt.

"Wir sind keine Babys mehr", erklärt Grace trotzig, als ihre Mutter zögert, sie allein zu lassen. "Wir passen aufeinander auf." Sophie nickt, ihre Augen sind groß und ernst.

Jetzt sitzen sie da, ihre Körper vor Angst steif, und schauen heimlich "Poltergeist", einen Film, den sie aus dem Regal ihres Vaters genommen haben. Der Fernseher wirft flackernde Lichter in das dunkle Zimmer, die Schatten der Möbel tanzen grotesk an den Wänden.

Plötzlich verstummt der Fernseher, und nur noch das Prasseln des Regens ist zu hören. Sophie nimmt Grace bei der Hand, ihre Augen sind weit aufgerissen. "Hast du das gehört?", flüstert sie. „Hinter uns ist etwas.“

Grace nickt stumm. An der Wand hinter ihnen zeichnet sich ein großes, furchterregendes Gesicht ab. Es ist kein menschliches Gesicht; die Haut ist rau und faltig, die Augen sind weiße, hervorstehende Kugeln, und es grinst, ein breites, unmögliches Grinsen, das scharfe, spitze Zähne zeigt. Graue, struppige Haare hängen ihm in wirren Strähnen vom Kopf und machen ihn noch bedrohlicher.

Die Mädchen drehen sich langsam um, das Herz klopft ihnen bis zum Hals. Aber hinter ihnen ist nichts. Kein Monster, keine Kreatur, nur der leere Raum und das dumpfe Prasseln des Regens. Sie drehen sich wieder um und blicken auf den Bildschirm, auf dem jetzt das Wort ENDE zu sehen ist.

Sophie schaltet den Fernseher aus und das Zimmer versinkt in Dunkelheit. "Es war alles nur Einbildung", sagt sie mit einer Stimme, die mutiger klingt, als sie sich fühlt.

Doch als sich die Mädchen wieder dem Zimmer zuwenden, spüren sie es beide - eine eisige Präsenz, die sie beobachtet. Sie rennen zum Lichtschalter, drücken ihn hastig und der Raum wird hell. Aber die Dunkelheit war nicht leer. Auf dem Boden, genau dort, wo sie gesessen hatten, finden sie zwei nasse, schleimige Fußabdrücke - viel zu groß für einen Menschen.

Die Nacht ist noch lange nicht vorbei, und draußen, jenseits der Regenschleier an den Fenstern, scheint etwas zu warten, zu lauern, das wiederkommen wird.

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